Institut für Lebensweisheiten
Redaktion: Susan Mertineit | Produktion & Schnitt: Daniel Tronnier | Kamera: Stefan Röhl & Evelyn Leier | Assistenz: Fynn Sasse
Ursprung der Idee
Im niederländischen Küstenort Urk hat Susan die Fischer beobachtet. Sie saßen dort, gerne auch mit einer Zigarette und machten ihre Netze heile. Jeden Tag trafen sich die älteren Herren dort und unterhielten sich. „Du hattest wirklich das Gefühl, das ganze Leben müsse einmal in seiner Wichtigkeit durchdiskutiert werden“, sagt Susan. Und an eben diesem Treffpunkt der Fischer steht an dem Häuschen auf Niederländisch oben drüber: INSTITUT FÜR LEBENSWEISHEITEN. „Ich fand das so schön!“ und so kam mit der Zeit die Idee dieses Projekts.
Eröffnung: 06. September 2016
Vor dem kreativ:LABOR haben wir gemeinsam mit dem Oeins unser INSTITUT FÜR LEBENSWEISHEITEN eröffnet. So konnte der Stadtkorb der VHS Jugendwerkstatt einen neuen Platz finden. Danke an Blumen Cordes für die schöne Begrünung.
Zum Projekt
Das INSTITUT FÜR LEBENSWEISHEITEN ist ein Videoformat in Kooperation mit dem Oeins (oldenburg eins lokalsender). Hier werden Fragen gestellt, die sonst keinen Platz im Alltag finden: Einfach drauf los fragen und frei heraus antworten. Das Thema der ersten Folge lautet Solidarität. Wann hast Du das letzte mal unerwartet Solidarität erfahren?
Video
Fertig gestellt wurde das Video im Mai 2017. Eine Fortsetzung des Projekts ist nicht ausgeschlossen.
Wer wurde befragt?
Acht Menschen und ihre Erfahrungen mit Solidarität

BARBARA
Barbara Woltmann über Solidarität in Form einer langanhaltenden Freundschaft
„Das find ich so beruhigend und auch so schön, dass da Menschen sind, die einem immer zur Seite stehen und man weiß, auf die kannst du dich immer verlassen. Und die nehmen es einem auch überhaupt nicht krumm, wenn man mal nicht so viel Zeit hat oder man mal nicht so gut drauf ist.“

CHRISTOPH
Christoph Baak über seine Erfahrung mit Solidarität bei seiner Rede zum CSD
„Das war ne Situation, da hab ich mich nicht wohl gefühlt und da ist sie mir solidarisch zur Seite gesprungen, weil sie gesehen hat: Da ist gerade jemand in ner schwächeren Position und dem helf ich da jetzt mal. Unabhängig von der Überzeugung denk ich mal, sondern einfach als menschliche Geste.“

SUSANNE
Susanne Menge über Hilfsbereitschaft im Familien- und Freundeskreis
„Konkret die Situtation jetzt mit meinen beiden operierten Hüften ist ein gutes Beispiel dafür, dass ich nicht nur betonen kann, wie viele Menschen mir jetzt helfen, sondern dass ich denen überhaupt auf diesem Weg danken kann. [...] Ich glaube manchmal darf man auch darum bitten. Man darf auch Menschen Mut machen zu helfen.“

ULF
Ulf Prange über Selbstlosigkeit, Solidarität und Zusammenhalt in einer Kommune
„Das hat mich tief beeindruckt, dass es eben möglich war eine Veranstaltung hinzubekommen, dass das aufgegangen ist und dass eben so viele Menschen dabei waren und mitgeholfen haben. Das ist etwas, was an Oldenburg vielleicht doch besonders ist, dieses Miteinander.“

HOLGER
Holger Onken über eine unerwartete Solidaritätserfahrung und das Gelassen-Sein
„Man kann viele Bagatell-Streitigkeiten vermeiden, indem man sagt, ich opfere meine Zeit für sinnvolle Dinge. Fällt mir auch nicht immer leicht, aber das ist, wenn ich das reflektiert betrachte, relevant. [...] Solidarität ist, wenn ich bereit bin, nach meiner Auffassung zumindest, etwas abzugeben ohne Gegenleistung. Das ist eigentlich das Entscheidende“

GÜZEL
Güzel Tulan über ihren damaligen Abteilungsleiter, der für sie eingestanden ist
„Wahrscheinlich für andere nichts besonderes, für mich aber was ganz besonderes. Weil ich sowas vorher nie erfahren habe, ich in einer Lebensphase war, in der es mir vielleicht auch persönlich nicht gut ging, ich sehr verschüchtert und unsicher war. Diese Erfahrung kannte ich nicht, dass Leute so für mich in die Dresche springen, weil ich mich meistens alleine durchkämpfen musste.“

CHRISTIANE
Dr. Christiane Ratjen-Damerau über ihre Solidaritätserfahrung in Frankreich
„Also dieses Aufgenommen-Sein in einem fremden Land, glaub ich, hat mich auch sehr geprägt. Ich bin ja ein offener Mensch, gehe offen auf Menschen zu. Ich glaube, das ist die Erfahrung meine Jugend, dass ich gelernt habe: Wenn du nett zu den Leuten bist, sind sie auch nett zu dir und das ist ne große Bereicherung“

UTE
Ute Goronczy über die großzügige Überraschung bei einem Kindertanzfest
„So eine Solidarität ist einfach ansteckend. Es macht Freude zu erleben wie Menschen, die es gar nicht müssten, die gar keine Zeit investieren müssten, einfach da sind und sich selber Aktionen ausdenken oder Unterstützungsmöglichkeiten ausdenken und dann eben halt präsent sind und auf die man sich absolut verlassen kann.“